Was ist Gesundheit? Definition und Bedeutung im Kindesalter



Bei der Frage Was ist Gesundheit spielt die Ernährung eine große Rolle. Äpfel sind gesund.

Gesundheit ist das wohl wichtigste menschliche Gut und Grundlage für ein langes und glückliches Leben. Doch was ist Gesundheit eigentlich genau? Und wie wirkt sich Gesundheit auf unseren Körper und unseren Alltag aus? Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick und zeigt auf, wie wichtig Sport und eine gesunde Ernährung für unser Wohlbefinden sind.

Was ist Gesundheit überhaupt?

Laut der World Health Organisation (WHO) ist die Gesundheit ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.

Im Gegensatz zu vielen Definitionen und Erklärungsansätzen aus der Vergangenheit zur Frage „Was ist Gesundheit“ wird also als Voraussetzung für Gesundheit nicht mehr nur das Fehlen von Krankheiten, sondern vielmehr das eigene Wohlbefinden gezählt. Dieses setzt sich in der Regel aus körperlichen, seelisch-geistigen und materiellen Faktoren zusammen. Heute wird Gesundheit noch mehr als dynamischer Prozess verstanden, so dass ein Mensch nie ganz gesund aber auch nie ganz krank ist. Durch eine Verminderung von Risikofaktoren, lässt sich innerhalb dieses Prozesses eine günstigere Positionierung in Richtung Gesundheit erreichen. Außerdem lässt sich durch die Vermeidung der Risikofaktoren eine Erhöhung der Lebenserwartung erreichen.

Einfluss von Sport und Ernährung auf unsere Gesundheit

Neben Sonnenlicht und einer ausgeglichenen psychischen Verfassung, hat sportliche Aktivität und die Ernährung den größten Einfluss auf unser Wohlbefinden und damit auch auf unsere Gesundheit. In den letzten Jahren sind jedoch speziell in den Bereichen Bewegung und Ernährung starke negative Entwicklungen zu beobachten. Zahlreiche Krankheiten in den heutigen Industrienationen werden durch zunehmend verstärkten Bewegungsmangel gefördert. Man spricht in diesem Zusammenhang von so genannten Hypokinetosen (Bewegungsmangelkrankheiten), wie z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Leistungsschwäche von Atmung und Stoffwechsel, Bluthochdruck, Diabetes mellitus II, Rückenschmerzen, Störungen des Immunsystems uvm. Besonders gravierend sind die Auswirkungen von Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen. Bewegung und Sport sind für eine gesundheitlich positive körperliche wie auch psychische und geistige Entwicklung unbedingt erforderlich.

Beispielhaft sei in diesem Zusammenhang das Projekt „Klasse in Sport“ (KiS) genannt, in dessen Rahmen man herausfand, dass regelmäßige Bewegung sich nicht nur positiv auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt, sondern auch auf die kognitive Leistungsfähigkeit (z.B. in Fächern wie Mathe und Deutsch).

Die große Bedeutung von Bewegung

Wissenschaftliche Forschungsergebnisse haben in den letzten Jahrzenten gleichermaßen die immens hohe Bedeutung von regelmäßiger Bewegung bei der Prävention von Krankheiten und der Therapie/Rehabilitation bei Krankheit belegt. So kann man z.B. durch regelmäßiges Ausdauertraining schon nach relativ kurzer Zeit beachtliche Wirkungen erkennen. Positive körperliche und psychische Anpassungsprozesse finden u.a. in folgenden Bereichen statt:

  •  vegetatives Nervensystem (Schlaf-Wach-Rhythmus, Stuhlgang, Schwitzen, etc.)
  •  Herz- und Kreislauffunktion
  •  Stoffwechselvorgänge
  •  Verbesserung des Immunsystems
  •  Psychische Veränderungen im Sinne einer Leistungs- und Stimmungsverbesserung
  •  Zunahme der Stresstoleranz

Ähnlich verhält sich die Sachlage beim Thema Ernährung. Auch hier sind die Auswirkungen von den negativen Änderungen im Ernährungsverhalten (Fastfood, Tiefkühlkost, Zeitmangel, überkalorische Ernährung) deutlich in der Gesellschaft zu spüren. Übergewicht, Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck, psycho-soziale Benachteiligungen sind nur einige ernste Folgeerscheinungen von Fehlernährung. Durch eine gesunde Ernährung kann die eigene Gesundheit und das individuelle Wohlbefinden wirksam verbessert und präventiv gegen eine Vielzahl von Krankheiten vorgegangen werden. In dem bekannten Sprichwort „Man ist, was man isst.“ steckt also sehr viel Wahrheit. Wir haben daher für sie einige hilfreiche Tipps zum Thema Ernährung bereitgestellt.

Fazit zur Frage „Was ist Gesundheit“?

Zusammenfassend gilt also, dass Gesundheit ein dynamischer Prozess ist und sich aus vielen verschiedenen Faktoren zusammensetzt. Nicht das Fehlen von Krankheit steht dabei im Vordergrund, sondern vielmehr das eigene Wohlbefinden. Wir können unsere Gesundheit und damit einhergehend auch unsere Lebensqualität sehr gut durch sportliche Aktivität und gesunde Ernährung positiv beeinflussen, die Leistungsfähigkeit steigern und präventiv gegen Erkrankungen vorgehen. Gerade im Kindesalter und bei Jugendlichen werden hier die Weichen für die zukünftige körperliche und geistige Entwicklung gestellt.

 

Literatur:
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD): „Obesity and the Economics of Prevention – fit not fat“, Paris 2012.
FORSA: „Motorische Defizite und Übergewicht bei Kindern“, in www.presse.dak.de (13.01.2011).
KURTH, B.M./ SCHAFFRATH-ROSARIO, A.: „Die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland- Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS)“, in: Bundes-gesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 50(2007)5/6.
BUSCHMANN, Jürgen/ BELLINGHAUSEN, Mathias/ BUSCHMANN, Christian: Klasse in Sport – Interventionsprogramm zur Gesundheits- und Bildungsförderung, Köln 2009.
HERPERTZ-DAHLMANN B./ GELLER F./ BOHLE, C./ KHALIL C./ TROST-BRINKHUES G./ ZIEGLER A./ HEBEBRAND J.: Secular trends in „body mass index“ measurements in preschool children from the City of Aachen, Germany, in: European Journal of Pediatrics 162(2003), S. 104–109.